Komponist

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Streichtrio (1997)

Aus dem CD-Text: Das viersätzige Werk knüpft stilistisch an die Klangwelt des Impressionismus an und könnte am ehesten als «freitonal» bezeichnet werden. Vieles im melodischen wie auch auch im rhythmischen Geschehen lässt Elemente unserer Volksmusik erkennen, was teils bewusst teils unbewusst auf meiner langjährigen Auseinandersetzung mit älteren Formen dieser Musikgattung beruht. Kühreihen-Motivik - auf der lydischen Tonskala aufgebaut und so die Naturtonleiter imitierend - findet sich zum Beispiel in der langsamen Einleitung des ersten Satzes wie auch im zweiten Satz. Das Allegro con moto beginnt mit einem elegischen Thema in der Violine und mündet schliesslich in einen etwas «falschen» Ländler, der sich wiederum in einen auf der lydischen Tonskala aufgebauten Tanz von archaischer Rhythmik verwandelt.Der zweite Satz ist von einer sanften Melancholie geprägt. Lyrische Momente wechseln mit unerwartet pulsierenden und repetitiven Bewegungen. Das eigentliche Kernstück - mit dem dieser Satz auch endet - erscheint zum ersten Mal ungefähr in der Mitte des Satzes. Die Violine beginnt alleine. Kurz leuchtet die Tonart E-Dur auf. Das Motiv wird wiederholt, beginnt jedoch mit E-Moll, um sogleich wieder nach E-Dur zurückzukehren. Irgend etwas liegt in dieser einfachen Tonfolge, das mich bewegt hat und immer noch bewegt. Das Motiv verfolgte mich, lange bevor überhaupt eine Vorstellung des zweiten Satzes vorhanden war, und wurde zur eigentlichen Inspirationsquelle, durch die der ganze Satz aufgerollt werden konnte.Das Allegretto,als kurzes Intermezzo gedacht, erinnert etwas an ein Menuett und mündet kaum erklungen, attacca in den «französischsten» aller vier Sätze, Allegro scherzo. Im fulminanten Schluss des vierten Satzes erklingt noch einmal das Anfangsmotiv des ersten Satzes.

Info

Auftragswerk der Stadt Zürich (zum 20-jährigen Jubiläum des «Zürcher Streichtrios») und des ehemaligen Tonhalle Fagottisten Rudolf Leuzinger, (zum 50-jährigen Jubiläum der Fédération Internationale des Musiciens (FIM), deren Gründer und langjähriger Generalsekretär Rudolf Leuzinger war.)

Satzbezeichnungen

I. Adagio, Allegro con moto
II. Lento
III. Allegretto
IV. Allegro, Scherzo

Besetzung

Violine 1, Viola, Violoncello

Aufführungsdauer

ca. 20 Minuten

Noten

Aufführungsmaterial

JEC EFM008

Aufnahme

[CD-Cover]

Daniel Bell, Violine

Friedmann Weigle, Viola

Pi-Chin Chien, Violoncello

Capriccio - 67 106 (P 2004)

Uraufführung

am 13. September 1997 mit dem Zürcher Streichtrio im Kleinen Tonhallesaal Zürich

Konzerte

9. April 2017 | 1700 Uhr - Estland, Tallinn, Kadriorg Palace

Triin Rubel (Violine) - Johanna Vahermägi (Viola) - Henry-David Varema (Violoncello)

21. Mai 2012 - Deutschland, Stadttheater Bremerhaven

« ... von Mozart bis Müller ... oder Musik für Streicher zwischen Wien und Zürich ... », Josef Haydn: Divertimento Nr. 109 C-Dur für Violine, Viola und Violoncello, Fabian Müller: Streichtrio, Wolfgang Amadeus Mozart: aus Preludien und Fugen KV404a: Nr. 5 Es-Dur, Erich Wolfgang Korngold: Streicherquartett Nr. 2 op. 26 Es-Dur

Violine : Alla Pescova, Hyeong-Ha Kim, Viola : Bettina Stüve-Görlach, Violoncello : Judith Gebauer

13. Januar 2004 | 2045 Uhr - Offene Kirche Sils-Maria, Schweiz

Streichtrio des Symphonieorchester Engadin